Wohnungsgeberbestätigung – Hamburg | Formular & PDF

📜 Rechtssicher nach § 19 BMG
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🔒 DSGVO konform – keine Datenspeicherung

Zuständige Behörden in Hamburg

In Hamburg erfolgt die Bearbeitung sämtlicher meldepflichtiger Vorgänge durch die Kundenzentren der Bezirksämter. Diese sind organisatorisch dem Einwohner-Zentralamt unterstellt. Bürger:innen können ihren Wohnsitz in jedem Kundenzentrum anmelden, unabhängig vom Wohnort im Stadtgebiet. Die Wohnungsgeberbestätigung ist bei der Anmeldung zwingend vorzulegen. Ohne sie wird die Anmeldung nicht durchgeführt. Zusätzlich ermöglicht Hamburg die digitale Übermittlung über das Serviceportal „hamburg.de“. Dadurch entfällt die persönliche Vorsprache in vielen Fällen. Die Stadt fördert dieses Verfahren aktiv, da es Verwaltungsaufwand spart und den Bürger:innen eine flexible Terminplanung ermöglicht.

Inhalt und Form der Wohnungsgeberbestätigung

Die Wohnungsgeberbestätigung muss bestimmte Mindestangaben enthalten, um rechtswirksam zu sein. Dazu gehören Name und Anschrift des Wohnungsgebers, Adresse der Wohnung, Namen der einziehenden Personen, Datum des Einzugs sowie die Unterschrift des Wohnungsgebers. Hamburg stellt auf hamburg.de ein amtliches Formular zur Verfügung, das diese Felder standardisiert vorgibt. Die Nutzung des offiziellen Vordrucks wird dringend empfohlen, weil er automatisch alle notwendigen Informationen enthält und Fehlangaben vermeidet. Eine formlose Bescheinigung ist nur dann zulässig, wenn sie alle Pflichtdaten korrekt wiedergibt. Zur Beschleunigung der Verfahren dürfen Vermieter:innen die Bestätigung auch elektronisch übermitteln, sofern die Authentizität gewährleistet ist.

Zweck der Wohnungsgeberbestätigung

Die Wohnungsgeberbestätigung erfüllt mehrere rechtlich bedeutsame Zwecke. Sie ist der Nachweis, dass der/die Mieter:in tatsächlich in die angegebene Wohnung eingezogen ist. Dies schützt die Kommune vor Scheinanmeldungen, also Fällen, in denen Personen fiktiv gemeldet werden, um Sozialleistungen zu erschleichen oder behördliche Post an unzutreffende Anschriften zu lenken. Für Hamburg als Stadtstaat mit dichtem Wohnraum ist die Kontrolle des tatsächlichen Wohnsitzes besonders wichtig. Darüber hinaus erleichtert die Bestätigung die Verwaltung von Steuer-, Wahl- und Einwohnerdaten. Die Angaben fließen in die statistische Erhebung des Hamburgischen Statistikamts ein und bilden die Basis für stadtplanerische und infrastrukturelle Entscheidungen.

Meldepflicht und Fristen in Hamburg

Gemäß § 17 BMG besteht für jede Person, die in eine Wohnung einzieht, die Pflicht, sich innerhalb von zwei Wochen anzumelden. Diese bundesweite Frist gilt auch in Hamburg. Maßgeblich ist der Tag, an dem der Wohnraum tatsächlich bezogen wird. Die Meldebehörde verlangt die Wohnungsgeberbestätigung als zwingenden Bestandteil der Anmeldung. Eine verspätete Vorlage kann eine Ordnungswidrigkeit darstellen. Hamburg zeigt sich zwar bürgerfreundlich und prüft Härtefälle individuell, setzt die gesetzlichen Vorgaben aber konsequent um. Für Studierende, Beschäftigte und Zugezogene ist daher eine frühzeitige Terminvereinbarung beim Kundenzentrum ratsam, um Fristversäumnisse zu vermeiden.

Wer gilt als Wohnungsgeber?

Wohnungsgeber ist nach § 19 Abs. 1 BMG jede Person, die einem anderen Wohnraum zur Verfügung stellt. Das umfasst Vermieter:innen, Hausverwaltungen, Eigentümer:innen oder Hauptmieter:innen bei Untermiete. Bei Eigentumseinzug bestätigt die Eigentümerin oder der Eigentümer den Einzug selbst. In Hamburg gelten keine Ausnahmen. Selbst Arbeitgeber, die Dienstwohnungen bereitstellen, sind verpflichtet, die Bescheinigung auszustellen. Wichtig ist, dass der tatsächliche Wohnungsgeber unterschreibt, nicht ein beliebiger Vertreter. Eine Vollmacht ist nur wirksam, wenn sie schriftlich vorliegt.

Bedeutung für Mieter:innen

Für Mieter:innen ist die Wohnungsgeberbestätigung eine rechtliche Voraussetzung, um sich ordnungsgemäß anzumelden. Ohne sie verweigert die Hamburger Meldebehörde die Registrierung. Daraus können erhebliche Nachteile entstehen – von fehlender Steuer-ID über verspätete Postzustellung bis hin zu Problemen bei Sozialleistungen. Mieter:innen sollten daher darauf bestehen, dass der Wohnungsgeber die Bescheinigung spätestens zum Einzug ausstellt. Hamburgs Kundenzentren prüfen die Echtheit der Dokumente sorgfältig. Bei Unklarheiten kann die Behörde den Vermieter direkt kontaktieren. Mieter:innen sind also gut beraten, das Formular rechtzeitig zu kontrollieren und aufzubewahren.

Bedeutung für Vermieter:innen

Vermieter:innen in Hamburg tragen eine gesetzlich verankerte Mitwirkungspflicht. Sie müssen den Einzug bestätigen und die Richtigkeit der Angaben sicherstellen. Wer dieser Pflicht nicht nachkommt oder falsche Angaben macht, begeht eine Ordnungswidrigkeit nach § 54 BMG. Hamburg ahndet solche Verstöße regelmäßig mit empfindlichen Bußgeldern. Auch die Ausstellung einer Bestätigung ohne tatsächliches Mietverhältnis – etwa um Scheinanmeldungen zu ermöglichen – ist strafbar. Vermieter:innen sollten daher stets prüfen, wer tatsächlich einzieht, und die Dokumentation aufbewahren. Empfehlenswert ist, die Bestätigung zusammen mit dem Mietvertrag zu archivieren, um spätere Nachweise zu erleichtern.

Digitale Verfahren in Hamburg

Hamburg gilt bundesweit als Vorreiter in der Digitalisierung des Meldewesens. Über das Serviceportal „Hamburg Service Online“ können Vermieter:innen ihre Wohnungsgeberbestätigungen elektronisch einreichen. Die Identifizierung erfolgt über das Servicekonto Hamburg oder die Onlinefunktion des Personalausweises. Dadurch werden Papierwege überflüssig, und die Bearbeitungszeit verkürzt sich erheblich. Mieter:innen können parallel ihren Termin online buchen und alle Dokumente digital hochladen. Dieses Verfahren entspricht den Anforderungen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und der E-Government-Richtlinie der EU. Hamburg zeigt damit, wie Verwaltung und Rechtspflicht in ein modernes digitales System integriert werden können.

Sanktionen bei Verstößen

Wer seiner Verpflichtung zur Ausstellung oder Vorlage der Wohnungsgeberbestätigung nicht nachkommt, riskiert in Hamburg ein Bußgeld bis zu 1.000 Euro. Diese Sanktion richtet sich sowohl gegen säumige Vermieter:innen als auch gegen Personen, die eine Anmeldung ohne gültige Bestätigung versuchen. Besonders streng geahndet werden vorsätzliche Falschangaben, die eine Scheinanmeldung begründen. Das Einwohner-Zentralamt Hamburg arbeitet hier eng mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen, um Missbrauch zu verhindern. Verstöße können auch steuerliche und mietrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Eine korrekte Ausstellung schützt daher alle Beteiligten vor erheblichen rechtlichen Risiken.

Sonderfälle: Untermiete und Eigentumseinzug

In Hamburg sind Untermietverhältnisse weit verbreitet. Bei solchen Fällen gilt der Hauptmieter als Wohnungsgeber und ist verpflichtet, die Bescheinigung für den Untermieter auszustellen. Auch hier ist die Pflicht gesetzlich verbindlich. Beim Eigentumseinzug bestätigt der Eigentümer den Einzug eigenständig. Das Formular ist identisch mit demjenigen für Vermietungen. Wichtig ist, dass bei Wohngemeinschaften jede einziehende Person namentlich aufgeführt wird. Bei mehreren Wohnungsgebern – etwa bei Miteigentum – genügt eine gemeinsame Bestätigung. Hamburg akzeptiert auch digital signierte Bescheinigungen, wenn die Identität eindeutig ist.

Bedeutung für ausländische Mieter:innen

Hamburg ist eine internationale Metropole. Zahlreiche Zuziehende aus dem Ausland müssen sich nach Ankunft innerhalb von zwei Wochen anmelden. Ohne Wohnungsgeberbestätigung ist dies nicht möglich. Das Dokument bildet die Grundlage für weitere Verwaltungsakte, etwa die Aufenthaltserlaubnis oder die Steuer-ID. Die Stadt Hamburg stellt deshalb mehrsprachige Informationsblätter bereit. Mietverträge in Englisch werden anerkannt, doch die Bestätigung muss auf Deutsch ausgefüllt werden. Bei Zuzug aus Drittstaaten erfolgt zudem eine Datenübermittlung an die Ausländerbehörde, um die Identität zu überprüfen.

Datenschutzrechtliche Aspekte

Die Verarbeitung der Wohnungsgeberbestätigung unterliegt strengen datenschutzrechtlichen Vorgaben. Hamburg speichert die Angaben ausschließlich im zentralen Melderegister und schützt sie nach Maßgabe der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sowie des Hamburgischen Datenschutzgesetzes. Wohnungsgeber:innen dürfen die Daten der Mieter:innen nur übermitteln, soweit dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Eine Weitergabe an Dritte, etwa an andere Hausverwaltungen, ist unzulässig. Die elektronische Übermittlung im Serviceportal erfolgt verschlüsselt. Damit erfüllt Hamburg die hohen Standards des behördlichen Datenschutzes und gewährleistet Rechtssicherheit für alle Beteiligten.

Bearbeitungsdauer und Ablauf

Die Anmeldung mit Wohnungsgeberbestätigung erfolgt in Hamburg in der Regel binnen weniger Tage. Wer online einreicht, erhält meist innerhalb von 48 Stunden eine Bestätigung per E-Mail. Bei persönlicher Vorsprache wird die Meldebestätigung sofort ausgestellt, sofern alle Unterlagen vollständig sind. Eine fehlerhafte Bescheinigung führt zur Ablehnung des Vorgangs. In solchen Fällen kann sie innerhalb der gesetzlichen Frist nachgereicht werden. Die Frist läuft weiter, wenn der Antrag fristgerecht gestellt wurde, aber Unterlagen fehlen. Hamburg ermöglicht daher eine unkomplizierte Nachbesserung, um bürokratische Verzögerungen zu vermeiden.

Rechtsschutz und Widerspruchsverfahren

Wird eine Anmeldung wegen fehlender oder fehlerhafter Wohnungsgeberbestätigung abgelehnt, besteht die Möglichkeit des Widerspruchs. Dieser ist innerhalb eines Monats beim zuständigen Bezirksamt einzulegen. Wird dem Widerspruch nicht abgeholfen, kann Klage beim Verwaltungsgericht Hamburg erhoben werden. In der Praxis lassen sich die meisten Fälle durch Nachreichung einer korrigierten Bescheinigung klären. Hamburg setzt auf bürgernahe Lösungen und bemüht sich, Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden. Dennoch ist es ratsam, bei Problemen frühzeitig rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen, insbesondere wenn Bußgelder drohen.

Europarechtliche und bundespolitische Bezüge

Das deutsche Meldewesen beruht auf nationalem Recht, steht jedoch im Einklang mit der EU-Freizügigkeitsrichtlinie 2004/38/EG. Diese verpflichtet die Mitgliedstaaten, einheitliche Verfahren zur Registrierung des Aufenthalts einzuführen. Die Wohnungsgeberbestätigung dient somit auch der Umsetzung europarechtlicher Verpflichtungen. Hamburg hat diese Vorgaben vollständig in sein Verwaltungssystem integriert. Zudem arbeitet die Stadt aktiv an der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG), das bis 2025 eine flächendeckende Digitalisierung aller Verwaltungsleistungen vorsieht.

Fazit: Rechtssicherheit und Transparenz in Hamburg

Die Wohnungsgeberbestätigung ist in Hamburg mehr als nur ein Formular – sie ist ein Instrument der Rechtsklarheit und Verwaltungseffizienz. Sie sichert den Wohnsitznachweis, schützt vor Betrug und stärkt das Vertrauen zwischen Bürger:innen und Staat. Für Vermieter:innen ist sie eine Pflicht, für Mieter:innen eine notwendige Voraussetzung, um am rechtlichen und wirtschaftlichen Leben teilzunehmen. Hamburg hat es verstanden, diese gesetzliche Vorgabe mit moderner Digitalisierung zu verbinden.

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FAQ zur Wohnungsgeberbestätigung Hamburg

1. Was ist die Wohnungsgeberbestätigung in Hamburg?

Die Wohnungsgeberbestätigung ist der amtliche Nachweis, dass eine Person in eine Wohnung eingezogen ist. Sie ist nach § 19 Bundesmeldegesetz (BMG) erforderlich und muss bei der Anmeldung des Wohnsitzes in Hamburg vorgelegt werden. Sie dient der Verhinderung von Scheinanmeldungen und stellt sicher, dass das Hamburger Melderegister stets korrekt bleibt. Ohne Vorlage dieser Bescheinigung ist keine Wohnsitzanmeldung in einem Hamburger Kundenzentrum möglich. Das Formular kann online über das Serviceportal hamburg.de heruntergeladen oder digital eingereicht werden.

2. Wer ist in Hamburg verpflichtet, die Wohnungsgeberbestätigung auszustellen?

Zur Ausstellung verpflichtet ist der Wohnungsgeber – also die Person oder Institution, die Wohnraum zur Verfügung stellt. Das sind typischerweise Vermieter:innen, Hausverwaltungen oder Eigentümer:innen. Bei Untermiete gilt der Hauptmieter als Wohnungsgeber. Die Pflicht ergibt sich unmittelbar aus § 19 BMG. In Hamburg wird sie streng angewendet. Kommt ein Wohnungsgeber seiner Pflicht nicht nach, kann die Meldebehörde ihn schriftlich auffordern oder ein Bußgeld verhängen. Die Mitwirkungspflicht ist damit verbindlich und nicht delegierbar.

3. Welche Fristen gelten in Hamburg?

Gemäß § 17 BMG müssen sich Bürger:innen innerhalb von zwei Wochen nach dem tatsächlichen Einzug anmelden. Diese Frist gilt auch für Hamburg. Maßgeblich ist der Tag, an dem die Wohnung bezogen wird – nicht das Datum des Mietvertrags. Das Kundenzentrum kann die Anmeldung verweigern, wenn die Frist ohne triftigen Grund versäumt wurde. In Ausnahmefällen, etwa bei Krankheit oder Auslandsaufenthalt, kann die Behörde von einer Sanktion absehen. Dennoch empfiehlt es sich, den Termin zur Anmeldung rechtzeitig online zu buchen.

4. Welche Angaben muss eine Wohnungsgeberbestätigung enthalten?

Die Bescheinigung muss den Namen und die Anschrift des Wohnungsgebers, die genaue Anschrift der Wohnung, die Namen aller einziehenden Personen, das Einzugsdatum sowie die Unterschrift des Wohnungsgebers enthalten. In Hamburg wird das offizielle Formular bevorzugt, das alle Pflichtfelder vorgibt. Eine formlose Erklärung wird akzeptiert, sofern sie vollständig und nachvollziehbar ist. Fehlen Pflichtangaben, gilt die Bestätigung als unwirksam. Die Meldebehörde kann in diesem Fall eine neue Vorlage verlangen.

5. Kann die Wohnungsgeberbestätigung digital eingereicht werden?

Ja. Hamburg ermöglicht seit 2023 die digitale Übermittlung über das Serviceportal „Hamburg Service Online“. Wohnungsgeber:innen können das Formular elektronisch ausfüllen und über das Servicekonto mit digitaler Signatur übermitteln. Dadurch entfällt der Papierweg. Die elektronische Übermittlung entspricht den Anforderungen des § 19 Abs. 4 BMG und ist rechtlich gleichwertig. Diese Möglichkeit ist besonders für Hausverwaltungen und Unternehmen mit vielen Mietobjekten effizient und datenschutzkonform.

6. Was passiert, wenn die Wohnungsgeberbestätigung fehlt?

Fehlt die Bestätigung, kann keine Anmeldung erfolgen. Das Kundenzentrum verweigert in Hamburg konsequent die Bearbeitung, bis das Dokument vorliegt. Eine verspätete Vorlage kann als Ordnungswidrigkeit gewertet werden. Die Verantwortung liegt beim Wohnungsgeber, doch auch Mieter:innen sollten frühzeitig auf die Ausstellung achten. In dringenden Fällen kann die Behörde den Wohnungsgeber direkt kontaktieren, um den Vorgang zu beschleunigen.

7. Welche Bußgelder drohen bei Verstößen?

Nach § 54 Abs. 2 BMG kann das Unterlassen oder die falsche Ausstellung einer Wohnungsgeberbestätigung mit bis zu 1.000 Euro Bußgeld geahndet werden. In Hamburg werden Bußgelder vor allem verhängt, wenn Wohnungsgeber:innen trotz Aufforderung untätig bleiben oder wissentlich falsche Angaben machen. Besonders streng geht die Stadt bei Scheinanmeldungen vor, die zur Erschleichung von Leistungen dienen. Hier drohen zusätzlich strafrechtliche Konsequenzen.

8. Wer gilt bei Untermiete als Wohnungsgeber?

In Untermietverhältnissen ist der Hauptmieter als Wohnungsgeber verpflichtet, die Bestätigung für den Untermieter auszustellen. Diese Pflicht besteht unabhängig davon, ob der Eigentümer zustimmt. Das Formular kann formlos oder über das Hamburger Standardformular erfolgen. Der Hauptmieter muss sicherstellen, dass die Angaben korrekt sind. Kommt er seiner Pflicht nicht nach, kann die Behörde ein Bußgeld verhängen. Die Eintragung des Eigentümers ist in solchen Fällen nicht erforderlich.

9. Gilt die Pflicht auch für Eigentümer:innen, die selbst einziehen?

Ja. Eigentümer:innen, die in ihre eigene Immobilie einziehen, sind ebenfalls verpflichtet, eine Wohnungsgeberbestätigung auszustellen – in diesem Fall für sich selbst. Hamburg akzeptiert diese Eigenbestätigung, sofern sie alle Pflichtangaben enthält. Die Person tritt damit zugleich als meldepflichtige Person und als Wohnungsgeber auf. Diese Selbstbestätigung dient der rechtlichen Gleichbehandlung aller Einzugsarten und der einheitlichen Datenerfassung.

10. Was gilt beim Auszug aus Hamburg?

Beim Auszug in ein anderes Bundesland ist keine separate Abmeldung erforderlich, da die Anmeldung am neuen Wohnort automatisch die alte Adresse löscht. Wer jedoch ins Ausland zieht, muss sich innerhalb von zwei Wochen beim Kundenzentrum abmelden. Hierfür wird keine neue Wohnungsgeberbestätigung benötigt. Hamburg verlangt lediglich eine formlose Mitteilung des Auszugs, die postalisch oder digital erfolgen kann. Die Abmeldung dient der Aktualisierung des Melderegisters.

11. Wie läuft die Anmeldung in Hamburg ab?

Die Anmeldung kann persönlich in einem Kundenzentrum oder online über das Serviceportal erfolgen. Neben der Wohnungsgeberbestätigung sind der Personalausweis oder Reisepass erforderlich. Nach erfolgreicher Anmeldung erhält die meldepflichtige Person eine Meldebestätigung. Diese wird für Steuerzwecke, Versicherungen und zahlreiche weitere Verwaltungsakte benötigt. Eine unvollständige Bescheinigung führt zur Verzögerung der Anmeldung. In Hamburg kann das Verfahren durch Online-Vorabübermittlung der Daten erheblich beschleunigt werden.

12. Welche Sonderregelungen gelten für Studierende?

Studierende, die nach Hamburg ziehen, müssen sich ebenfalls anmelden und eine Wohnungsgeberbestätigung vorlegen. In Studentenwohnheimen übernimmt der Betreiber der Einrichtung diese Aufgabe automatisch. Bei Wohngemeinschaften ist der Hauptmieter verantwortlich. Die Frist beträgt auch hier zwei Wochen. Studierende, die nur eine Nebenwohnung in Hamburg unterhalten, müssen dies entsprechend kennzeichnen. Die Universität Hamburg informiert regelmäßig über die Anmeldepflichten, da fehlende Meldungen auch BAföG-rechtliche Folgen haben können.

13. Wie wird der Datenschutz gewährleistet?

Hamburg verarbeitet die Daten aus der Wohnungsgeberbestätigung ausschließlich im zentralen Melderegister. Zugriff haben nur autorisierte Mitarbeiter:innen. Die Speicherung erfolgt auf Grundlage der DSGVO und des Hamburgischen Datenschutzgesetzes. Wohnungsgeber:innen dürfen nur die erforderlichen Daten übermitteln. Eine Weitergabe an Dritte ohne Zustimmung ist unzulässig. Die elektronische Übermittlung erfolgt über verschlüsselte Kanäle und erfüllt hohe Sicherheitsstandards. Verstöße können zu empfindlichen Bußgeldern nach Datenschutzrecht führen.

14. Was tun bei falschen Angaben in der Bescheinigung?

Stellt sich nachträglich heraus, dass Angaben fehlerhaft sind, muss der Wohnungsgeber eine neue, korrigierte Bescheinigung ausstellen. Diese ersetzt die fehlerhafte Version vollständig. Die Meldebehörde Hamburg aktualisiert daraufhin die Daten im Register. Wichtig ist, dass die Korrektur zeitnah erfolgt, um behördliche Missverständnisse zu vermeiden. Eine vorsätzliche Falschangabe kann als Ordnungswidrigkeit oder sogar als Betrug gewertet werden.

15. Was passiert, wenn der Wohnungsgeber die Ausstellung verweigert?

Weigert sich der Wohnungsgeber, die Bescheinigung auszustellen, können sich Mieter:innen an die zuständige Meldebehörde wenden. Diese kann den Wohnungsgeber schriftlich zur Mitwirkung auffordern und bei weiterer Verweigerung ein Bußgeld verhängen. Hamburg bietet hierfür ein Online-Meldeformular an. Eine Anmeldung ohne gültige Bestätigung ist grundsätzlich nicht möglich. Bei Streitigkeiten empfiehlt sich rechtliche Beratung, insbesondere wenn ein Mietverhältnis beendet wurde, aber die Bestätigung noch fehlt.

16. Welche Bedeutung hat die Wohnungsgeberbestätigung für die Steuer-ID?

Die Wohnungsgeberbestätigung ist Voraussetzung für die erfolgreiche Anmeldung, auf deren Grundlage das Bundeszentralamt für Steuern die Steuer-Identifikationsnummer vergibt. Ohne gültige Anmeldung erhält man keine Steuer-ID. Arbeitgeber:innen, Banken und Versicherungen sind daher auf eine korrekte Meldung angewiesen. Die rechtzeitige Vorlage der Bescheinigung verhindert bürokratische Verzögerungen und sichert die steuerliche Erfassung.

17. Gelten für Unternehmen und gewerbliche Vermietungen besondere Pflichten?

Ja. Auch gewerbliche Vermieter:innen, etwa Betreiber von möblierten Apartments oder Boardinghäusern, sind verpflichtet, für längerfristige Mieter:innen (über sechs Monate) eine Wohnungsgeberbestätigung auszustellen. Kurzzeitvermietungen, wie Ferienwohnungen, sind nur dann betroffen, wenn eine melderechtliche Anmeldung erfolgt. Hamburg kontrolliert diese Bereiche verstärkt im Rahmen der Zweckentfremdungsverordnung, um illegale Vermietungen zu verhindern. Die ordnungsgemäße Ausstellung der Bescheinigung ist Teil dieser Überwachung.

18. Gibt es Ausnahmen von der Pflicht?

Nur wenige. Nach § 19 BMG entfällt die Pflicht für Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime oder Justizvollzugsanstalten, da diese eigene Meldeverfahren anwenden. Für private Vermieter:innen und Eigentümer:innen existieren keine Ausnahmen. Auch Studierende und Untermieter:innen sind erfasst. Hamburg wendet diese Vorgaben konsequent an, um eine lückenlose Meldeerfassung zu gewährleisten.

19. Welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es bei Ablehnung der Anmeldung?

Wird eine Anmeldung wegen fehlender oder fehlerhafter Bescheinigung abgelehnt, kann innerhalb eines Monats Widerspruch eingelegt werden. Zuständig ist das jeweilige Bezirksamt. Wird dem Widerspruch nicht stattgegeben, besteht die Möglichkeit, Klage beim Verwaltungsgericht Hamburg einzureichen. In der Praxis wird dies selten nötig, da Nachreichungen oder Korrekturen meist ausreichen. Die Verwaltungsgerichte bestätigen regelmäßig die Rechtmäßigkeit der Pflicht nach § 19 BMG.

20. Welche Zukunft hat die digitale Wohnungsgeberbestätigung in Hamburg?

Hamburg arbeitet intensiv daran, die Wohnungsgeberbestätigung vollständig digital abzuwickeln. Ziel ist eine medienbruchfreie Online-Meldung, bei der Vermieter:innen und Mieter:innen keine Papierformulare mehr benötigen. Durch Integration in das bundesweite Meldeportal soll künftig ein digital signierter Datenaustausch zwischen Vermieter:in, Mieter:in und Behörde erfolgen. Damit wird Hamburg zum Vorreiter für ein modernes, rechtskonformes E-Government-Verfahren.

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