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Wohnungsbescheinigung Vorlage

Pflichtangaben, rechtliche Grundlagen und Folgen nach BMG.

Die rechtliche Bedeutung einer Wohnungsbescheinigung Vorlage

Die Wohnungsbescheinigung Vorlage ist ein amtliches Formular, das im deutschen Melderecht seit der Reform des Bundesmeldegesetzes (BMG) am 1. November 2015 eine zentrale Rolle spielt. Nach § 17 Abs. 1 BMG ist jede Person verpflichtet, innerhalb von zwei Wochen nach dem Einzug ihre neue Wohnung bei der zuständigen Meldebehörde anzumelden.

Für diese Anmeldung ist zwingend eine Bestätigung des Wohnungsgebers erforderlich. § 19 BMG verpflichtet den Wohnungsgeber, den Ein- oder Auszug schriftlich oder elektronisch zu bestätigen. Damit wurde die bis 2002 bestehende Mitwirkungspflicht der Vermieter:innen wieder eingeführt, um sogenannte Scheinanmeldungen zu verhindern.

Ohne eine ordnungsgemäß ausgefüllte Wohnungsbescheinigung Vorlage ist eine Anmeldung in Deutschland nicht möglich. Sie dient nicht nur der formellen Kontrolle, sondern hat unmittelbare Auswirkungen auf eine Vielzahl von Rechtsgeschäften, darunter die Ausstellung von Ausweisdokumenten, die Beantragung von Sozialleistungen oder die Eröffnung eines Bankkontos nach § 154 AO.

Gesetzliche Grundlage: §§ 17 und 19 BMG

Die rechtliche Grundlage für die Wohnungsbescheinigung Vorlage findet sich in den §§ 17 und 19 Bundesmeldegesetz. § 17 Abs. 1 BMG bestimmt die Meldepflicht innerhalb von zwei Wochen nach Einzug. § 19 Abs. 1 BMG verpflichtet den Wohnungsgeber, den Einzug oder Auszug zu bestätigen. Die Bescheinigung muss nach § 19 Abs. 5 BMG zwingend folgende Angaben enthalten: Name und Anschrift des Wohnungsgebers, die Anschrift der Wohnung, Namen der meldepflichtigen Personen sowie das Datum des Ein- oder Auszugs. Diese Angaben sind abschließend. Weitere Daten dürfen nicht verlangt werden, um den Anforderungen des Datenschutzrechts, insbesondere Art. 5 und 6 DSGVO, gerecht zu werden. Damit stellt die Vorlage sicher, dass alle notwendigen Angaben in einer einheitlichen, bundesweit verbindlichen Form dokumentiert sind. Ohne die Vorlage ist die Anmeldung nach § 17 BMG unwirksam, und es droht ein Bußgeld nach § 54 Abs. 2 BMG.

Praktische Anwendung einer Wohnungsbescheinigung Vorlage

In der Praxis wird die Wohnungsbescheinigung Vorlage von den Meldebehörden bereitgestellt, häufig in Form eines PDF-Formulars zum Ausfüllen. Dieses kann entweder handschriftlich oder digital bearbeitet werden. Für Mieter:innen bedeutet dies, dass sie das Formular beim Einzug vom Wohnungsgeber ausfüllen und unterschreiben lassen müssen. Ohne die Vorlage ist die Anmeldung nicht möglich. Für Vermieter:innen besteht die gesetzliche Pflicht, die Bescheinigung rechtzeitig auszustellen. Eine Weigerung stellt nach § 54 Abs. 3 Nr. 1 BMG eine Ordnungswidrigkeit dar. Die Vorlage schafft somit Rechtssicherheit und Transparenz für beide Parteien. Sie dient auch als Nachweis bei Streitigkeiten, etwa wenn der Zeitpunkt des Ein- oder Auszugs unklar ist. Viele Städte bieten die Wohnungsbescheinigung Vorlage kostenlos zum Download an, was dem Zweck der Verwaltungsvereinfachung nach dem Onlinezugangsgesetz (OZG) entspricht.

Folgen einer fehlerhaften oder fehlenden Wohnungsbescheinigung Vorlage

Fehlt eine Wohnungsbescheinigung oder ist diese fehlerhaft ausgefüllt, hat das erhebliche rechtliche Folgen. Ohne Vorlage kann die Anmeldung nicht durchgeführt werden. Nach § 54 Abs. 2 Nr. 1 BMG droht den Mieter:innen bei verspäteter Anmeldung ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro. Für Vermieter:innen, die die Ausstellung verweigern oder falsche Angaben machen, gilt nach § 54 Abs. 3 Nr. 1 und Nr. 2 BMG ebenfalls eine Bußgeldandrohung. Hinzu kommt die mögliche Strafbarkeit wegen Urkundenfälschung nach § 267 StGB oder Betrugs nach § 263 StGB, wenn durch falsche Angaben Vorteile erlangt werden. Die Vorlage dient daher nicht nur der Einhaltung gesetzlicher Pflichten, sondern schützt auch vor rechtlichen Risiken. Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG, Urteil vom 09.09.2015 – 6 C 15.14) hat die strikte Einhaltung der formalen Vorgaben als wesentlichen Bestandteil einer funktionierenden Meldepflicht bestätigt.

Digitalisierung: Wohnungsbescheinigung Vorlage online ausfüllen

Die Verwaltungsdigitalisierung hat auch die Bereitstellung der Wohnungsbescheinigung Vorlage verändert. Nach § 2 Abs. 2 OZG sind Bund, Länder und Kommunen verpflichtet, Verwaltungsleistungen elektronisch anzubieten. Viele Kommunen stellen deshalb eine Wohnungsbescheinigung Vorlage online bereit, die als PDF zum Ausfüllen heruntergeladen werden kann. Diese entspricht den Anforderungen des § 19 Abs. 3 BMG, der die elektronische Form ausdrücklich zulässt. Die EU-Richtlinie 2016/2102 verpflichtet öffentliche Stellen zudem zur Bereitstellung barrierefreier Online-Dienste, wovon auch Formulare erfasst sind. Für Bürger:innen bedeutet das, dass sie jederzeit Zugriff auf ein amtlich anerkanntes Formular haben, das bundesweit gültig ist. Die digitale Form erleichtert die Verwaltung, reduziert Fehlerquellen und erfüllt die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung, da nur die gesetzlich notwendigen Angaben abgefragt werden.

Schutz vor Scheinanmeldungen durch die Vorlage

Ein zentrales Ziel der Einführung der Wohnungsgeberbestätigung und der Wohnungsbescheinigung Vorlage ist der Schutz vor Scheinanmeldungen. Vor 2015 konnten Personen ihren Wohnsitz ohne Mitwirkung des Vermieters anmelden. Dies führte zu Missbrauch, insbesondere bei Sozialleistungen und Wahlrechtsmanipulation. Durch die Pflicht zur Vorlage einer Bestätigung des Wohnungsgebers wurde diese Lücke geschlossen. Nur wer tatsächlich zur Überlassung berechtigt ist, darf die Bescheinigung ausstellen. Selbstbescheinigungen sind ausgeschlossen, außer in Fällen der Untervermietung, wo der Hauptmieter als Wohnungsgeber gilt. Verstöße gegen die Pflicht werden nach § 54 BMG geahndet. Damit erfüllt die Vorlage eine zentrale Kontrollfunktion im Meldewesen.

Datenschutzrechtliche Aspekte der Wohnungsbescheinigung Vorlage

Die Wohnungsbescheinigung Vorlage enthält personenbezogene Daten wie Namen, Anschriften und Einzugsdaten. Nach Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO ist die Verarbeitung dieser Daten rechtmäßig, da sie zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erfolgt. Art. 5 DSGVO verpflichtet jedoch zur Datenminimierung. Daher dürfen ausschließlich die in § 19 Abs. 5 BMG genannten Angaben erfasst werden. Wohnungsgeber:innen sind verpflichtet, die Daten sparsam und zweckgebunden zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte ist unzulässig und kann datenschutzrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die amtliche Vorlage stellt sicher, dass nur die gesetzlich erforderlichen Daten abgefragt werden, wodurch ein Höchstmaß an Rechtssicherheit gewährleistet wird.

Schlussfolgerung zur Wohnungsbescheinigung Vorlage

Die Wohnungsbescheinigung Vorlage ist ein zentraler Bestandteil des deutschen Melderechts. Sie ist in den §§ 17 und 19 BMG verbindlich geregelt und stellt sicher, dass Anmeldungen bei den Meldebehörden rechtssicher erfolgen. Für Mieter:innen ist sie die Voraussetzung, um ihre Meldepflicht zu erfüllen, für Vermieter:innen eine bußgeldbewährte Pflicht. Die Vorlage ist bundesweit einheitlich, erfüllt datenschutzrechtliche Anforderungen und dient dem Schutz vor Scheinanmeldungen. Ihre Bereitstellung als kostenloses PDF entspricht den Vorgaben des OZG und der EU-Digitalisierungsrichtlinie. Ohne die Vorlage sind zentrale Verwaltungsakte blockiert.

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FAQ: Wohnungsbescheinigung Vorlage

1. Was ist eine Wohnungsbescheinigung Vorlage und wofür wird sie benötigt?

Die Wohnungsbescheinigung Vorlage ist ein standardisiertes Formular, das nach § 19 Bundesmeldegesetz (BMG) von Wohnungsgeber:innen ausgestellt werden muss, um den Ein- oder Auszug einer Person zu bestätigen. Sie ist zwingend erforderlich, um die Anmeldung nach § 17 BMG bei der zuständigen Meldebehörde vornehmen zu können. Ohne diese Vorlage ist eine Wohnsitzanmeldung nicht möglich, da die Behörden den tatsächlichen Bezug der Wohnung nicht überprüfen können. Die Vorlage dient damit nicht nur als Nachweis gegenüber der Verwaltung, sondern auch als Schutz vor Scheinanmeldungen. In der Praxis wird sie von den Gemeinden oder Städten als PDF-Formular kostenlos bereitgestellt und muss vom Wohnungsgeber korrekt ausgefüllt und unterschrieben werden.


2. Welche Angaben muss die Wohnungsbescheinigung Vorlage enthalten?

Nach § 19 Abs. 5 BMG sind bestimmte Pflichtangaben zwingend erforderlich: Name und Anschrift der Wohnungsgeberin oder des Wohnungsgebers, die genaue Anschrift der Wohnung, das Datum des Ein- oder Auszugs sowie die Namen der meldepflichtigen Personen. Diese Angaben sind abschließend geregelt, sodass keine weiteren Daten erhoben werden dürfen. Dies dient auch dem Schutz personenbezogener Daten nach Art. 5 DSGVO. Wenn eine dieser Angaben fehlt, ist die Wohnungsbescheinigung unvollständig und wird von den Meldebehörden zurückgewiesen. Das amtliche Formular sorgt dafür, dass keine Pflichtangabe vergessen wird und die Anmeldung reibungslos erfolgen kann.


3. Wer ist verpflichtet, die Wohnungsbescheinigung Vorlage auszufüllen?

Verpflichtet zur Ausstellung ist nach § 19 Abs. 1 BMG der Wohnungsgeber. Wohnungsgeber ist in der Regel der Eigentümer oder Vermieter, aber auch Hauptmieter:innen, die eine Wohnung oder ein Zimmer untervermieten, gelten im rechtlichen Sinne als Wohnungsgeber. Damit sind sie verpflichtet, die Wohnungsbescheinigung für die Untermieter:innen auszustellen. Für die eigene Anmeldung kann jedoch keine Selbstbescheinigung erfolgen, da der Gesetzgeber die Bestätigungspflicht bewusst auf Dritte verlagert hat. Verstöße gegen diese Pflicht können nach § 54 Abs. 3 Nr. 1 BMG mit einem Bußgeld bis zu 1.000 Euro geahndet werden.


4. Ist die Nutzung einer Wohnungsbescheinigung Vorlage verpflichtend?

Ja, die Nutzung einer Wohnungsbescheinigung Vorlage ist in der Praxis zwingend erforderlich. Zwar schreibt das Bundesmeldegesetz kein spezielles Formular vor, doch die Pflichtangaben nach § 19 Abs. 5 BMG müssen enthalten sein. Da die Kommunen einheitliche Vorlagen bereitstellen, ist die Verwendung dieser Formulare faktisch obligatorisch, da sie die Anforderungen vollständig abdecken. Eine eigenständig erstellte Bescheinigung wäre theoretisch zulässig, sofern sie alle Pflichtangaben enthält. Aus Gründen der Rechtssicherheit und Praktikabilität sollte jedoch stets auf die amtliche Vorlage zurückgegriffen werden, die bundesweit anerkannt ist.


5. Was passiert, wenn keine Wohnungsbescheinigung Vorlage vorgelegt wird?

Wenn keine Wohnungsbescheinigung vorgelegt wird, ist eine Anmeldung bei der Meldebehörde nach § 17 BMG nicht möglich. Dies führt dazu, dass keine Meldebescheinigung ausgestellt wird. Ohne diese Bescheinigung können viele Verwaltungsakte nicht erfolgen, etwa die Ausstellung eines Personalausweises, die Beantragung von Sozialleistungen nach SGB II oder XII oder die Eröffnung eines Bankkontos nach § 154 AO. Zudem droht den Mieter:innen ein Bußgeld nach § 54 Abs. 2 Nr. 1 BMG, wenn die Anmeldung verspätet oder unvollständig erfolgt. Auch der Wohnungsgeber riskiert Bußgelder, wenn er seiner Mitwirkungspflicht nicht nachkommt.


6. Ist die Wohnungsbescheinigung Vorlage bundesweit einheitlich?

Ja, die rechtlichen Vorgaben zur Wohnungsgeberbestätigung sind bundesweit einheitlich im Bundesmeldegesetz geregelt. Die einzelnen Kommunen stellen zwar optisch unterschiedliche Formulare bereit, die inhaltlichen Pflichtangaben nach § 19 Abs. 5 BMG sind jedoch identisch. Damit ist jede Wohnungsbescheinigung Vorlage bundesweit gültig. Ein Formular aus München wird daher genauso anerkannt wie eines aus Berlin oder Hamburg. Unterschiede bestehen lediglich in der äußeren Gestaltung oder im Corporate Design der jeweiligen Kommune. Für Mieter:innen und Vermieter:innen bedeutet das eine hohe Rechtssicherheit und Einheitlichkeit im Verfahren.


7. Kann die Wohnungsbescheinigung Vorlage online ausgefüllt werden?

Ja, viele Städte und Gemeinden bieten die Wohnungsbescheinigung Vorlage als PDF zum Download an. Dieses Formular kann am Computer ausgefüllt, gespeichert und anschließend ausgedruckt werden. Nach § 19 Abs. 3 BMG ist auch eine elektronische Übermittlung an die Meldebehörde möglich, wenn die Kommune ein entsprechendes digitales Portal eingerichtet hat. In der Praxis verlangen viele Behörden jedoch weiterhin eine handschriftliche Unterschrift, da diese die Verbindlichkeit dokumentiert. Die Möglichkeit der digitalen Bearbeitung entspricht den Vorgaben des Onlinezugangsgesetzes (OZG) und der EU-Richtlinie 2016/2102 über barrierefreie Online-Dienste.


8. Ist die Ausstellung einer Wohnungsbescheinigung Vorlage kostenlos?

Ja, die Ausstellung ist eine gesetzliche Pflicht nach § 19 BMG und daher unentgeltlich. Weder Vermieter:innen noch Hauptmieter:innen dürfen für die Ausstellung der Bescheinigung Geld verlangen. Sollte dies dennoch geschehen, handelt es sich um eine unzulässige Praxis, gegen die Mieter:innen rechtlich vorgehen können. Sie können sich in solchen Fällen an die zuständige Meldebehörde wenden oder zivilrechtliche Ansprüche geltend machen. Auch die von den Kommunen bereitgestellten Wohnungsbescheinigung Vorlagen sind kostenlos und können meist direkt online heruntergeladen werden.


9. Welche Folgen drohen bei falschen Angaben in der Vorlage?

Falsche Angaben in einer Wohnungsbescheinigung können schwerwiegende Konsequenzen haben. Neben einem Bußgeld nach § 54 Abs. 3 Nr. 2 BMG drohen strafrechtliche Folgen. Wer wissentlich eine falsche Bestätigung ausstellt, kann sich nach § 267 StGB wegen Urkundenfälschung strafbar machen. Kommt es durch die falschen Angaben zu einem Vermögensschaden oder einer unrechtmäßigen Leistung, etwa beim Bezug von Sozialhilfe, kann auch § 263 StGB (Betrug) einschlägig sein. In jedem Fall wird die Anmeldung unwirksam und kann rückgängig gemacht werden. Behörden prüfen daher die Angaben zunehmend genau, um Missbrauch zu verhindern.


10. Darf ein Mieter die Wohnungsbescheinigung Vorlage selbst ausstellen?

Grundsätzlich nein. Ein Mieter darf die Wohnungsbescheinigung Vorlage nicht für sich selbst ausstellen. Nach § 19 Abs. 1 BMG ist die Bestätigung eine Mitwirkungspflicht des Wohnungsgebers. Einzige Ausnahme: Der Mieter fungiert im Rahmen einer Untervermietung selbst als Wohnungsgeber. In diesem Fall ist er verpflichtet, die Bescheinigung für seinen Untermieter auszustellen. Für die eigene Anmeldung bleibt der Mieter jedoch auf die Ausstellung durch den Eigentümer oder Hauptvermieter angewiesen. Damit wird die Kontrollfunktion des Gesetzes gewahrt, das Scheinanmeldungen verhindern soll.


11. Kann eine Wohnungsbescheinigung Vorlage rückwirkend ausgestellt werden?

Ja, die rückwirkende Ausstellung einer Wohnungsbescheinigung Vorlage ist rechtlich zulässig, wenn der Einzug bereits erfolgt ist. Entscheidend ist, dass die Angaben korrekt sind und mit dem tatsächlichen Einzugsdatum übereinstimmen. Dennoch bleibt die verspätete Anmeldung nach § 17 Abs. 1 BMG bußgeldbewährt, da die Frist von zwei Wochen einzuhalten ist. Ein Bußgeld kann nach § 54 Abs. 2 Nr. 1 BMG bis zu 1.000 Euro betragen. In der Praxis kommt die rückwirkende Ausstellung häufig vor, etwa wenn Vermieter:innen die Bescheinigung verspätet übergeben oder Mieter:innen den Einzug vergessen zu melden. Die Meldebehörden akzeptieren die Vorlage in diesen Fällen, sanktionieren jedoch häufig die Verspätung.


12. Gilt die Pflicht zur Wohnungsbescheinigung Vorlage auch bei Auszug?

Ja, nach § 19 Abs. 1 Satz 2 BMG ist der Wohnungsgeber auch verpflichtet, den Auszug einer Person zu bestätigen, wenn diese eine entsprechende Bescheinigung verlangt. Besonders relevant ist dies bei Abmeldungen ins Ausland oder beim Aufgeben einer Nebenwohnung. Die Vorlage für den Auszug enthält dieselben Pflichtangaben wie beim Einzug, allerdings mit dem Fokus auf das Auszugsdatum. Die Bescheinigung verhindert, dass Personen weiterhin fälschlich an einer Anschrift gemeldet bleiben, obwohl sie ausgezogen sind. Damit erfüllt die Vorlage auch im Falle eines Auszugs eine wichtige Kontrollfunktion im Meldewesen.


13. Welche Rolle spielt die Wohnungsbescheinigung Vorlage bei Wohngemeinschaften (WGs)?

In Wohngemeinschaften gilt: Jede meldepflichtige Person benötigt eine eigene Wohnungsbescheinigung Vorlage. Der Hauptmieter, der Untermieter:innen aufnimmt, wird im Sinne des § 19 Abs. 1 Satz 2 BMG selbst zum Wohnungsgeber und muss die Vorlage für die Untermieter:innen ausstellen. Für seine eigene Anmeldung ist jedoch die Bescheinigung des Eigentümers erforderlich. Damit wird sichergestellt, dass jede Person eine korrekte Anmeldung vornehmen kann. In der Praxis bedeutet dies, dass in einer WG mehrere Vorlagen parallel ausgestellt werden müssen, um die Meldepflichten aller Bewohner:innen zu erfüllen.


14. Ist die Vorlage auch für Studierende in Wohnheimen erforderlich?

Ja, auch Studierende in Wohnheimen benötigen eine Wohnungsbescheinigung Vorlage, um sich ordnungsgemäß nach § 17 BMG anzumelden. In diesem Fall ist in der Regel der Träger des Studentenwohnheims der Wohnungsgeber im Sinne des Gesetzes. Die Heimverwaltung stellt die Vorlage aus und bestätigt den Einzug. Ohne diese Bescheinigung ist eine Anmeldung nicht möglich. Gerade für internationale Studierende ist die Vorlage entscheidend, da sie oft Voraussetzung für die Aufenthaltserlaubnis nach § 81 AufenthG und für den Zugang zu Sozialleistungen ist.


15. Welche Bußgelder drohen bei Verstößen gegen die Ausstellungspflicht?

Nach § 54 Abs. 3 BMG drohen Wohnungsgeber:innen, die ihrer Pflicht zur Ausstellung einer Bescheinigung nicht nachkommen, Bußgelder von bis zu 1.000 Euro. Dies gilt auch, wenn falsche Angaben gemacht oder die Vorlage verweigert wird. Für Mieter:innen, die sich verspätet anmelden, sieht § 54 Abs. 2 Nr. 1 BMG ebenfalls Bußgelder vor. Die Höhe richtet sich nach den Umständen des Einzelfalls, etwa ob der Verstoß vorsätzlich oder fahrlässig begangen wurde. Damit hat der Gesetzgeber ein klares Sanktionsinstrument geschaffen, um die Mitwirkungspflichten effektiv durchzusetzen.


16. Welche Bedeutung hat die DSGVO für die Wohnungsbescheinigung Vorlage?

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist unmittelbar anwendbar, da die Wohnungsbescheinigung personenbezogene Daten wie Namen, Anschriften und Einzugsdaten enthält. Nach Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO ist die Verarbeitung rechtmäßig, da sie zur Erfüllung einer gesetzlichen Pflicht erforderlich ist. Art. 5 DSGVO verpflichtet zur Datenminimierung. Daher dürfen nur die Pflichtangaben nach § 19 Abs. 5 BMG erfasst werden. Eine zusätzliche Datenerhebung, etwa Telefonnummern oder Geburtsdaten, ist unzulässig. Wohnungsgeber:innen sind verpflichtet, die Daten ausschließlich zweckgebunden für die Anmeldung zu verwenden. Verstöße können datenschutzrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.


17. Ist die Wohnungsbescheinigung Vorlage auch bei Zweitwohnungen erforderlich?

Ja, auch bei Nebenwohnungen muss nach § 21 BMG eine Anmeldung erfolgen, für die eine Wohnungsbescheinigung erforderlich ist. Der Wohnungsgeber der Nebenwohnung ist verpflichtet, die Vorlage auszustellen. Für Personen mit mehreren Wohnsitzen ist zudem relevant, dass eine Hauptwohnung nach § 22 BMG bestimmt werden muss. Ohne Bescheinigung kann die Nebenwohnung nicht ordnungsgemäß angemeldet werden. Gerade bei Studierenden, die zwischen Studien- und Heimatort pendeln, spielt die Vorlage eine wichtige Rolle.


18. Können Unternehmen oder juristische Personen eine Wohnungsbescheinigung Vorlage ausstellen?

Ja, auch juristische Personen können Wohnungsgeber sein. Dies betrifft insbesondere Wohnungsbaugesellschaften, Heimträger oder Arbeitgeber, die Werkswohnungen bereitstellen. In diesen Fällen ist die jeweilige Organisation verpflichtet, die Vorlage auszustellen. Die Bestätigung erfolgt oft durch die Hausverwaltung oder die jeweilige Geschäftsstelle. Nach § 19 BMG macht es keinen Unterschied, ob der Wohnungsgeber eine natürliche oder juristische Person ist. Entscheidend ist die rechtliche Berechtigung zur Überlassung der Wohnung.


19. Kann die Wohnungsbescheinigung Vorlage für mehrere Personen gleichzeitig ausgestellt werden?

Ja, wenn mehrere meldepflichtige Personen gleichzeitig in dieselbe Wohnung einziehen, können sie gemeinsam in einer Wohnungsbescheinigung Vorlage aufgeführt werden. Nach § 19 Abs. 5 BMG müssen die Namen aller meldepflichtigen Personen angegeben werden. Allerdings verlangen manche Meldebehörden für organisatorische Zwecke einzelne Bescheinigungen pro Person. In jedem Fall muss die Bescheinigung alle erforderlichen Pflichtangaben enthalten und vom Wohnungsgeber unterschrieben sein. Damit ist rechtlich sichergestellt, dass alle Betroffenen ordnungsgemäß angemeldet werden können.


20. Welche Rechtsschutzmöglichkeiten bestehen, wenn die Ausstellung verweigert wird?

Wenn ein Wohnungsgeber die Ausstellung einer Wohnungsbescheinigung verweigert, können sich betroffene Mieter:innen zunächst an die Meldebehörde wenden. Diese hat die Möglichkeit, den Wohnungsgeber zur Mitwirkung zu verpflichten und bei Verstößen ein Bußgeld nach § 54 BMG zu verhängen. Darüber hinaus können Mieter:innen den Verwaltungsrechtsweg beschreiten. Eine Verpflichtungsklage nach § 42 VwGO ist möglich, ebenso wie einstweiliger Rechtsschutz nach § 123 VwGO, wenn ohne Anmeldung gravierende Nachteile drohen. Art. 19 Abs. 4 GG garantiert den Anspruch auf effektiven Rechtsschutz, sodass Mieter:innen nicht schutzlos gestellt sind, wenn Wohnungsgeber:innen ihre Pflichten verletzen.

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